Podcast - ein neuer Kanal im Marketingmix

Podcast – Der Geheimtipp im Marketing?

„Podcasting bezeichnet das Anbieten abonnierbarer Mediendateien über das Internet.“

So lautet die knappe Wikipedia-Definition. Das klingt zunächst unspektakulär, doch für Unternehmen könnte genau in dieser Einfachheit eine interessante Möglichkeit bestehen, Content zu erzeugen und/oder Zielgruppen anzusprechen.

Seit Jahren erleben Podcasts als Medium ein stetes Wachstum. Vorreiter sind wie bei vielen internetbezogenen Themen auch hier die USA. Fast die Hälfte der US-Bürger ab 12 Jahren kann mit dem „Internetradio“ etwas anfangen. Allein über iTunes sind mittlerweile mehr als 250.000 verschiedene Podcasts abrufbar. Der bisher erfolgreichste Podcast Serial wurde über 2,2 Millionen mal abonniert.

Aber auch in Deutschland nimmt die Bedeutung des Mediums zu, vor allem beim internetaffinen jüngeren Publikum. Immerhin fünf Prozent der 14- bis 29-Jährigen hören täglich Podcasts – Tendenz steigend. Dabei reicht die Bandbreite der Themen von Wirtschaftsnews über Podcasts rund ums Kochen bis hin zur regelmäßigen Videobotschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Zu ziemlich jedem Themengebiet lässt sich auch ein passender Podcast finden.

Wie können nun Unternehmen diesen Trend fürs eigene Marketing nutzen?

Ein Podcast als Werbeplattform

Die augenscheinliche Möglichkeit besteht darin, in fremden Podcasts eigene Werbung zu schalten. Während dies in den USA schon längst üblich ist, wird im werbekritischeren Deutschland bisher nur spärlich in Podcasts geworben. Dabei bietet dieses Medium viele Vorteile gegenüber den klassischen Medien.

  • Durch die große Bandbreite an Themen, kann man sehr gezielt ein ganz bestimmtes Publikum ansprechen und so die Streuverluste minimieren – wer einen Podcast zu aktuellen Entwicklungen auf dem Automobilmarkt hört, der wird sich auch sonst eher für Produkte rund ums Thema Kfz interessieren.
  • Allgemein ist hier die Werbeakzeptanz der Nutzer höher als in anderen Medien, denn üblicherweise ist Podcastwerbung eher kurz und inhaltlich eingebunden.
  • Ein weiterer Vorteil liegt in der guten Nachvollziehbarkeit bei der Frage, wie viele Nutzer tatsächlich erreicht werden konnten. Abonnenten- und Downloadzahlen sind deutlich realitätsnähere Indikatoren als beispielsweise die doch eher schwammigen Zuschauer- beziehungsweise Zuhörerquoten im Fernsehen und im Radio.

Podcasts gibt es mit verschiedenster Reichweite oder auch mit regionalem Bezug – so findet auch der Mittelständler eine passende und vor allem bezahlbare Werbeplattform.

Unternehmenspodcast als eigener Contentkanal

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, selbst Podcasts als eigenen Content zu produzieren oder produzieren zu lassen und so einen weiteren Kanal für die Kundenkommunikation zu nutzen. In Deutschland produziert beispielsweise die Helmholtz-Gemeinschaft den „Resonator“ oder der Freistaat Bayern „#hockdiher“.

Wichtig ist dabei: Ein Podcast sollte nicht nur als ausgedehnte Dauerwerbesendung begriffen werden, sondern wie immer im Content-Marketing für den Kunden tatsächlich interessante Inhalte übermitteln. Der Vorteil ist, dass Kunden, die einen Podcast abonnieren, eine proaktive Hörerschaft und damit auch sehr marketingrelevant sind.

Die Unternehmensgröße muss dabei nicht unbedingt eine Rolle spielen. Auch wenn große Unternehmen natürlich bessere Möglichkeiten haben, etwa Fremdproduktionen zu bezahlen, ist das Medium gut skalierbar und grundlegend wird nur ein Mikrofon beziehungsweise eine Kamera und natürlich Kreativität beim Inhalt zur Produktion benötigt.

Denkbar ist darüber hinaus auch ein interner Einsatz von Podcasts zur Mitarbeiterschulung, um Neuerungen gut zugänglich ans eigene Personal zu kommunizieren. Statt im schnöden Schulungsraum können Inhalte auf dem Arbeitsweg gehört werden. Notfalls kann man den Podcast immer unterbrechen oder etwas erneut anhören.

Podcasting – Ist das auch was für mich?

Vieles spricht also für den verstärkten Einsatz von Podcasts im Marketing. Der Markt ist wachsend, aber in Deutschland dafür relativ unerschlossen und die mobile Mediennutzung setzt sich zunehmend durch. Hier kann sich ein Unternehmen wirklich von der Konkurrenz abgrenzen. Wie immer im Marketing sollte man bei der Entscheidungsfindung sein Unternehmen und seine Zielgruppe gut kennen. Sowohl als Werbeträger, als auch als eigener Content eignen sich Podcasts vor allem, wenn…

  • Kunden eher jung sind („Digital Natives“) und
  • das Unternehmen einen thematisch klar definierten Kompetenzbereich hat.

Ist dies gegeben, können Podcasts für Unternehmen jeder Größe eine interessante Möglichkeit darstellen, den eigenen Marketing-Mix zu erweitern. Wir von mi-marketing unterstützen Sie gern bei der Konzipierung eines passenden Angebots für Ihr Unternehmen.